Genossenschaft soll gegründet werden
Im Wemdinger Ortsteil Amerbach soll bald ein Teil der Wohnhäuser mit alternativer Wärme versorgt werden. Dazu will sich eine Genossenschaft formieren. Mitinitiator Bernd Hönle berichtet auf Anfrage unserer Zeitung, man habe dieses Projekt bereits vor sechs Jahren ins Auge gefasst. Damals hätten sich die Pläne zerschlagen, unter anderem, weil sich zu wenig Abnehmer meldeten. Jetzt gebe es einen neuen Anlauf – und es deute alles darauf hin, dass in der Siedlung im östlichen Teil von Amerbach ein Nahwärmenetz gebaut werden könne. Die Pläne sehen Folgendes vor: Auf einem ehemaligen Bauernhof, der Hönle gehört, soll die Heizanlage entstehen. Als Energieträger sollen Hackschnitzel eingesetzt werden. Die Heizanlage kann in einem früheren Stall installiert werden. Nach Auskunft von Hönle haben die Besitzer von 16 Wohnhäusern fest zugesagt, Mitglied der Genossenschaft zu werden: „Fast alle haben Ölheizungen, die zwischen 17 und 25 Jahre alt sind.“ Ein weiterer Anreiz seien die hohen staatlichen Zuschüsse für die Maßnahme. Um die Gebäude versorgen zu können, muss ein rund 700 Meter langes Leitungsnetz gebaut werden. Im Zuge dieser Maßnahme könnte auch eine Glasfaserleitung verlegt werden. Diesbezüglich sei man mit der Deutschen Telekom im Gespräch. Der Planer des Nahwärmenetzes hat nun dem Grundstücks-, Bau- und Werksausschuss des Wemdinger Stadtrats das Konzept vorgestellt. Die Räte zeigten sich einstimmig damit einverstanden. Das Vorhaben sei aus ökologischen Gesichtspunkten begrüßenswert, so Bürgermeister Martin Drexler gegenüber unserer Zeitung. Erfreulich sei auch die Tatsache, dass es sich um eine Initiative vor Ort handle. Die Bauarbeiten für das Nahwärmenetz beginnen Bernd Hönle zufolge voraussichtlich im Frühjahr 2021. Bis dahin sei die Genossenschaft zu gründen und das Genehmigungsverfahren zu durchlaufen.
Donauwörther Zeitung (von Wolfgang Widemann)
am 20.07.2020